Prozess in Australien:Millionär tot - Swinger-Pärchen verurteilt

Ein Gericht in Melbourne hat ein Pärchen wegen Totschlags verurteilt. Das Duo war mit dem Opfer - einem Millionär - zum Swinger-Sex verabredet.

Ein Kriminalfall in der Swinger-Szene beschäftigt seit Monaten die australische Öffentlichkeit. Der Millionär Herman Rockefeller führte ein Doppelleben: Als er sich Ende Januar per Internet zum Swinger-Sex verabredete, traf er seine Killer.

Wegen der Tötung eines Millionärs ist ein Swinger-Pärchen in Melbourne zu mehreren Jahren Haft verurteilt worden. (Foto: Reuters)

Ein Gericht in Melbourne hat nun die 42-jährige Bernadette Denny und den 58-jährigen Mario Schembri wegen Totschlags zu fünf beziehungsweise neun Jahren Haft verurteilt.

Rockefeller, der nicht verwandt war mit der gleichnamigen amerikanischen Millionärs-Dynastie, kam in den sechziger Jahren aus den USA nach Australien und baute sich nach Informationen der Tageszeitung The Age als Finanzinvestor und Berater ein eigenes kleines Imperium auf.

Der 51-Jährige lernte das Täterduo über eine Kontaktanzeige für Swinger-Pärchen kennen. Als Rockefeller im Haus der 42-Jährigen alleine auftauchte, kam es zum Streit.

Der Millionär erlitt tödliche Kopfverletzungen. Mit einer Kettensäge zerlegte das Paar die Leiche und verbrannte sie. Die Polizei fand Überreste des Körpers in Dennys Haus.

Rockefeller war im Januar als vermisst gemeldet worden. Seine Frau Victoria konnte sich das Verschwinden ihres Mannes nicht erklären. Als sie sich in einem verzweifelten Appell an die Öffentlichkeit wandte, sagte sie: "Wir wissen nicht, was los ist. (...) Er ist besonnen, das Geschäft läuft gut, und er ist ein Familienmensch."

Während der Urteilsverkündung saß die Witwe nach Informationen von The Age nur wenige Meter von den Tätern entfernt. Sie würdigte sie keines Blickes.

© sueddeutsche.de/dpa/kat - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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